25 jähriges Jubiläum Bayernligameisterschaft

Am heutigen 25. Januar 2017 jährt sich die Bayernligameisterschaft des ETC Crimmitschau zum 25 Mal. Um 20.40 Uhr am 25.01.1992 verwandelte Roland Frisch den entscheidenden Penalty gegen den ERC Hassfurt.

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Nachfolgend noch ein Artikel von Holger Frenzel (Freie Presse)

Roland Frisch: Stürmer schießt die Sachsen zur Bayernmeisterschaft

Roland Frisch, Jahrgang 1956, hat mit einem verwandelten Penalty bei den Eishockeyfans aus Westsachsen und Ostthüringen für Glückseeligkeit gesorgt. Der Routinier macht am 25. Januar 1992 um 20.40 Uhr den größten Erfolg nach der Neugründung des ETC Crimmitschau perfekt. Frisch, der das Trikot mit der Rückennummer 14 trägt, verwandelt im zweiten Finale um die Bayernligameisterschaft den entscheidenden Penalty zum 7:4 (0:1,3:1,1:1,3:1)-Heimsieg gegen den ERC Hassfurt.

Nachdem Trainer Dieter Kratzsch die Schützen bestimmt hat und Sturmkollege Heiko Rutenberg seinen Versuch im Kasten unterbringt, richten sich die Blicke von 6000 Eishockeyfans im Sahnpark auf Roland Frisch. „Die Nervenanspannung ist enorm. In diesem Moment bleibt keine Zeit zum Nachdenken“, erinnert sich der Angreifer an die entscheidenden Szenen in diesem Bayernligafinale. Der Crimmitschauer ist schließlich mit einem Beinschuss durch die „Hosenträger“ des Gästetorwarts erfolgreich. „Ich habe diese Lücke zwischen den Schonern des Keepers gesehen und die Scheibe einfach versenkt“, blickt Roland Frisch auf das Finale zurück. Nach dem entscheidenden Treffer benötigt der Angreifer zunächst einige Sekunden, um das gerade Geschehene zu verarbeiten. „Als mich unsere Fans über die Bande zogen und nicht mehr losließen, wurde mir bewusst: Wir sind Bayernmeister“. Ganz wichtig: ETC-Torhüter Petr Heidinger war damals im Penaltyschießen nicht zu überwinden.

Bei der Pokalübergabe durch Fritz Gößwald, Spielgruppenleiter des Bayerischen Eishockeyverbandes, an Crimmitschaus Kapitän Reiner Steinbock herrscht in der Eishockeyarena schon Karnevalsstimmung. Wildfremde Menschen fallen sich in die Arme, treue Fans wischen sich die Tränen aus dem Gesicht und die Anhänger strömen auf die Eisfläche. Im Sahnpark wird bis zum nächsten Morgen gefeiert. „Wir haben damals schließlich für ein Novum gesorgt. Wann wird wieder ein sächsisches Team den Bayernmeistertitel gewinnen“, beschreibt der Siegtorschütze die Situation.

Allerdings hat Roland Frisch schon im Hinspiel des Bayernligafinals mit einem ganz wichtigen Treffer die Chancen auf einen Titelgewinn erhöht. Am 24. Januar 1991 stehen sich die beiden Klubs in Oberfranken gegenüber: Dem ERC Haßfurt gelingt trotz des Heimvorteils nur ein 6:5 (2:1,3:2,1:2)-Sieg. Exakt 55 Sekunden vor der Schlusssirene kann Roland Frisch den fünften Gästetreffer erzielen. „Damit waren wir fürs Rückspiel wieder voll im Geschäft“. Der erfahrene Stürmer reist damals mit seinem eigenen Auto zur Auswärtspartie. Der Grund: Er absolviert nebenbei die Meisterausbildung als Gebäudereiniger. „Ich bin zum Auswärtsspiel erst zum Beginn der Erwärmung im Stadion eingetroffen“, blickt Frisch zurück.

Roland Frisch und seine Teamkollegen nehmen damals viele Strapazen auf sich. In einer turbulenten Zeit kurz nach der Wende müssen sie den Sport, die Familie und den Beruf unter einen Hut bringen. Nach Auswärtsspielen bleiben oftmals nur zwei bis drei Stunden zum Schlafen. „Das waren trotzdem wunderschöne Jahre, in denen viele Freundschaften entstanden sind. Sie halten teilweise bis heute“, sagt Roland Frisch, der zwischen 1990 und 1995 in 134 Partien zum Einsatz kommt. Dabei kann der Angreifer, der stets für seine klaren Worte bekannt ist, immerhin 73 Tore und 52 Vorlagen auf seinem Konto verbuchen. Im Frühjahr 1995 hängt er seine Schlittschuhe endgültig an den Nagel. „Der Körper war einfach am Limit angelangt“, nennt der Stürmer die Ursachen für sein Karriere-Ende im Alter von 38 Jahren.

 

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